ELEKTRA TRAINER bekommt zum dritten Mal in Folge den ersten Platz bei Electrifly-In eTrophy-Wettbewerb in Bern

An diesem Wochenende (7-8.10. 2024) haben wir mit unserem zweisitzigen UL-Flugzeug ELEKTRA TRAINER zum dritten Mal in Folge den ersten Platz beim Electrifly-In eTrophy-Wettbewerb in der Kategorie für rein elektrische Flugzeuge im schweizerischen Bern mit großem Abstand gewonnen. Die Plätze zwei und drei gingen an die Teams von Pipistrel. In der eTrophy geht es darum, die längste Distanz im Anflug zum Flughafen in Bern zurückzulegen. Unser Testpilot, Ingenieur und Verkaufsleiter Uwe Nortmann flog am Freitag von seinem Heimatflugplatz in Stahringen nach Aschaffenburg bei Frankfurt a.M., um am Samstag von dort aus in einem Direkt-Flug nach Bern eine Entfernung von 360 km zurücklegen. 

Die geplante Strecke war nur mit Nutzung thermischer bzw. orographischer Aufwinde zu bewältigen, da die installierte elektrische Energie nur sicher für etwa 315 km Distanz reicht. Die Wettervorhersage für Samstag versprach mäßige bis gute Thermik entlang Odenwald, Schwarzwald und Jura bei leichtem Ostwind. Also wählte unser Pilot die Strecke Aschaffenburg-Bern und startete gegen Mittag zur optimalen Thermikzeit. 

Der Einstieg in den Odenwald gelang schnell und versprach trotz ruppiger enger Thermik ausreichende Randbedingungen für die Weiterführung des Fluges. Das änderte sich jedoch spätestens im Kraichgau unter Segelfliegern auch als "Kriechgau" bekannt und berüchtigt. Auffrischender Südostwind erschwerte zunehmend das Vorankommen.

Der erste Aufwind am Schwarzwald Nordrand sah noch ganz gut aus. Von da an jedoch nur noch Abwinde, die zur Umkehr Richtung Nordwesten zwangen. Spätestens da war klar, dass die elektrische Leistungsreserve nicht bis Bern reichen würde. Der Pilot entschloss sich deshalb zum Abbruch des Vorhabens und einer Landung in Rheintal, zunächst in Baden-Baden-Oos, was die dortigen Segelflieger mit Hinweis PPR (vorherige Anfrage) aber verweigerten. 

Die Fliegerkollegen in Offenburg (EDTO) hingegen verstanden die Situation, genehmigten die Landung und waren ausgesprochen gastfreundlich. Die restliche Tageszeit erlaubte leider kein ausreichendes Nachladen für den Weiterflug, der deshalb trotz Regenvorhersage auf den Folgetag verschoben wurde. 

Der Start mit leichtem Regen verlief am Sonntagmorgen noch problemlos. Bei Freiburg legte der Gegenwind aber auf 20kt zu und die Wolkenbasis sank ab. Neuer Regen und aufliegende Wolken im Schweizer Jura zwangen dann ab Basel zum Umweg über das Aaretal, das aber bis Bern gut befliegbar war. Mit ca. 35% Restkapazität gelang dann doch noch die rechtzeitige Landung in LSZB (Bern-Belp).

Diesen Überflug betrachten wir als eine weitere Bestätigung der Praxistauglichkeit der elektrischen Flugzeuge - zuerst in der UL-Klasse. Nach einem intensiven Betrieb dieses ELEKTRA TRAINERs über zwei Jahre konnten wir die ausgezeichneten Flugeigenschaften des Flugzeuges und die Zuverlässigkeit seiner Komponenten nachweisen. Die gewonnene Erfahrung ist in die kleineren Verbesserungen der drei Flugzeuge der ersten Vorserie eingeflossen. Diese drei Flugzeuge werden an die Kunden in Deutschland bis Ende des Jahres ausgeliefert. Im nächsten Jahr werden die ersten Serienflugzeuge ausgeliefert. Wir rechnen auch mit den Kunden aus der Schweiz und Frankreich.